Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2022 in Deutschland etwa 6 Mio. Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl an Beschäftigten um 0,6 Prozent an. Von den 6 Mio. Beschäftigten haben etwa 3,6 Mio. Beschäftigte direkten Patientenkontakt. Von den 6 Mio. Beschäftigten im Gesundheitswesen sind 2022 etwa 1,25 Mio. Personen in Pflegeeinrichtungen beschäftigt gewesen. Insgesamt ist die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegen, beim Personal in Pflegeeinrichtungen hingegen sind kaum Veränderungen zu beobachten.
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Entwicklung der Beschäftigten in der Pflege
Im Jahr 2019 gab es einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit zufolge in Deutschland insgesamt 600.890 sozialversicherungspflichtige Altenpflegekräfte. Seit 2019 stieg die Anzahl kontinuierlich an. Von 2021 bis 2023 wurde ein Anstieg von insgesamt 5,3 Prozent an neuen Pflegekräften gezählt. Seit 2019 gibt es insgesamt 31.600 neue Altenpflegekräfte.
Einer Veröffentlichung der Bundeagentur für Arbeit gibt Auskunft darüber, wie sich die prozentuale Verteilung der Altersgruppen der Pflegekräfte von 2019 bis 2023 entwickelt hat. Von 2019 bis 2023 konnten insgesamt 31.600 neue Pflegekräfte über alle Altersgruppen hinweg gezählt werden. Während der Anteil der 25 bis 34 Jährigen sowie der Anteil der 35 bis 54 Jährigen über die Jahre hinweg konstant blieb, fällt auf, dass der Anteil der unter 25 Jährigen rückläufig ist.
Von 2019 bis 2023 hat sich die Anzahl der Pflegekräfte unter 25 um insgesamt 2.533 Pflegekräfte verringert. Die Altersgruppe der Pflegekräfte über 55 hingegen, verzeichnet einen höher werdenden Anteil über die vergangenen Jahre. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass sich diese Altersgruppe seit 2019 um 19.286 Pflegekräfte vergrößert hat. Die Redaktion von pflegemarkt.com bietet in dieser Analyse einen spannenden Einblick in die Beschäftigungsentwicklung in der Pflege bis 2030.
Folgt man der Annahme, dass bis 2030 alle Pflegekräfte über 60 sowie die Hälfte der Pflegekräfte zwischen 50 und 60 Jahren in den Ruhestand gehen werden, so kann von einem Verlust von insgesamt 187.433 Pflegekräften bis zum Jahr 2030 ausgegangen werden.
Neue generalistische Pflegeausbildung seit 2020
Durch das Pflegeberufreformgesetz sind seit 2020 die Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in sowie Altenpfleger/-in zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt worden.
Der erste Jahrgang in der neuen Pflegeausbildung startete 2020 mit insgesamt 53.610 neuen Auszubildenden. Während im Folgejahr 2021 ein kleiner Anstieg an neuen Auszubildenden zu erkennen war, so zeichnete sich für das Jahr 2022 ein Rückgang an neuen Auszubildenden an. Im Jahr 2023 starteten insgesamt 53.900 neue Auszubildende. Dies bedeutet eine Steigerung der neuen Auszubildenden um 0,5 Prozent seit dem Jahr 2020.
Prognose der Beschäftigungsentwicklung bis 2030
Nachdem sowohl die Entwicklung der Beschäftigen in der Altenpflege, deren Altersstrukturen sowie die neuen Auszubildenden analysiert wurden, stellt sich die Frage, wie sich die Beschäftigungssituation in der Pflege bis zum Jahr 2030 entwickeln könnte. Dafür hat das Analyse- und Redaktionsteam der pflegemarkt.com folgende Prognose erstellt.
Der Analyse liegen folgende Annahmen zugrunde:
- Die Pflegeausbildung erfolgt i.d.R. in 3 Jahren.
- Zwei Drittel der Auszubildenden geht nach der Ausbildung die Altenpflege; ein Drittel in Kliniken.
- Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bleibt ab 2024 konstant bei 55.000.
- Die Abbruchquote in der Ausbildung liegt konstant bei 37%.
Die Rechnung zeigt, dass von 2020 bis 2030 insgesamt 187.443 in den Ruhestand gehen werden. Hingegen werden im gleichen Zeitraum nur 183.132 Auszubildende ihre Pflegeausbildung beenden und in den Beruf der Altenpflege einsteigen. Daraus lässt sich ein Verlust von 4.311 Pflegekräften bis 2030 errechnen.
Die Analyse zeigt einen deutlichen Bedarf an neuen Auszubildenden für die Altenpflege auf. Bei steigender Anzahl an Pflegekräften, die auf den Ruhestand zusteuern und steigender Anzahl an Pflegebedürftigen, ist es unerlässlich für die Zukunft diesem personellen Defizit entgegenzusteuern.
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