Jeden Monat eröffnen über alle Segmente hinweg bis zu 75 neue Standorte, um dem wachsenden Bedarf entgegenzuwirken. Zeitgleich sind noch weitere Projekte in der Bau- oder Planungsphase, während weiterhin Schließungen den bestehenden Bestand verringern. Im laufenden Jahr sind in der vollstationären Pflege bisher 4.479 neue Plätze entstanden. Dem gegenübergestellt sind durch Schließungen im laufenden Jahr bereits 1.345 Plätze verloren gegangen.

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Entwicklung der Neugründungen und Schließungen stationär

Von 2021 bis einschließlich September 2023 sind bundesweit 23.729 vollstationäre Plätze neu dazugekommen, wobei 10.228 Plätze durch Schließungen und Insolvenzen verloren gegangen sind. Damit bleibt eine Differenz von 13.501 Plätze über die vergangenen 3 Jahre, die den steigenden Bedarf von etwa 10.000 neuen Plätze pro Jahr in der vollstationären Pflege nicht abdecken kann. Im Jahr 2021 konnten nach Abzug der abgegangenen Plätze insgesamt noch 8.465 neue vollstationäre Plätze gezählt werden, während es 2022 nur noch 1.802 neue vollstationäre Plätze waren. Bei einem Bedarf von 10.000 neuen Plätzen konnten im Jahr 2022 lediglich 18 Prozent des Bedarfes an neuen Plätzen geschaffen werden. Im laufenden Jahr sind es nach Abzug der Schließungen bisher nur 3.134 neue vollstationäre Plätze, die dem stetig wachsenden Bedarf nicht gerecht werden können.

Versorgungssituation in den Bundesländern 

Ein Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt, dass vor allem die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern besonders viele neue Plätze in der stationären Pflege in den vergangenen Jahren geschaffen wurden. In Bayern haben dennoch auch die Schließungen deutlich zugenommen, wonach trotz über 2.700 neu geschaffener Plätze seit 2020 eine negative Differenz durch mehr Abgänge als Zugänge zu beobachten ist. Auch Berlin und Hamburg weisen seit 2020 mehr Abgänge an vollstationären Plätzen auf als neu Entstandene auf. Im laufenden Jahr konnten Berlin, Brandenburg, Hamburg und Rheinland-Pfalz bisher keine neuen stationären Plätze schaffen.

Versorgungslücke nimmt weiter zu

Faktoren wie Energiepreissteigerungen, Mietpreissteigerungen, allgemeine Kostensteigerungen, Zinssteigerungen, Fachkräftemangel und nachlassende Förderung führen zu Zurückhaltung bei Investoren und Betreibern und dadurch zu weniger neuen Versorgungen, vor allem im vollstationären Segment. Die Prognose zeigt, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen von 5 Mio. für Ende 2021 auf ungefähr 6,8 Mio. Pflegebedürftige im Jahr 2055 ansteigen wird. Bereits bis zum Jahr 2030 wird erwartet, dass der Bedarf an vollstationären Plätzen auf 100.000 ansteigen wird. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der stationären Pflege wird der Bedarf nicht gedeckt werden können. Auch das starke Wachstum in der ambulanten Pflege wird die Lücke nicht schließen können und zu einem Anstieg der Pflege im privaten Umfeld durch Angehörige führen.

Weitere Informationen und Prognosen finden Sie in unserer kürzlich abgeschlossenen und zum Kauf bereite Pflegestudie 2023. Die Pflegestudie bietet einen umfassenden Überblick über die Pflegesituation in Deutschland, Informationen zur Marktaufteilung, die größten Betreiber, Neugründungen und Neubauten. Mehr Informationen erhalten Sie hier.