Auch im Februar mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 21 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Drei Viertel der Schließungen entfällt dabei auf dem ambulanten Bereich (76 Prozent) – 16 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 2 Pflegeheime und 3 Tagespflegen.

Insgesamt gingen im Februar 2019 513 Versorgungsmöglichkeiten ambulanter Patienten verloren.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 105 Pflegebetten und 26 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 513 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Sachsen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 160 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Brandenburg (118) und Bayern (74) hinnehmen. Die meisten Betten verliert indes Niedersachsen (83). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Nordrhein-Westfalen (12), Niedersachsen (10) und Bayern (4).

Insolvenzradar: Im Februar schlossen etwas weniger Dienste ihre Pforten als noch im Januar 2019.

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 9 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von rund 455 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 53 Betten vor allem kleine Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.635,07  Euro unter dem Bundesschnitt von 1.802,06 Euro lagen. Mit durchschnittlich 2,0 lag auch die MDK Note unter dem Bundesschnitt von 1,2.

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,4 auf und lagen damit im Bundesschnitt von 1,4. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 36 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 93 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Größe, als auch die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. All diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.