Nach der Analyse der vollstationären Versorgungsquote in Deutschlands größten Städten hat sich die Redaktion auch die vollstationäre Versorgungsquote in den Landkreisen angenommen – in der folgenden Analyse erhalten Sie einen fundierten Überblick über die vollstationäre Versorgungskapazitäten in den Landkreisen der Republik.

Inhaltsverzeichnis:

  • Segeberg ist Landkreis mit bester vollstationärer Versorgungsquote
  • Trotz zuweilen hohe Versorgungsquote – bis 2040 werden 400.000 zusätzliche Plätze benötigt
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    Aktuell gibt es in Deutschland rund 11.700 vollstationäre Alten- und Pflegeheime, in denen rund 915.000 Plätze zur Pflege angeboten werden – insgesamt gehört das Segment der Pflegeheime zu den am langsamsten Wachsenden Segmenten des Marktes; von 2018 bis Ende 2021 nahm die Zahl der vollstationären Pflegeheime um 2 Prozent zu. Einen genauen Überblick über die Struktur des Marktes erhalten Sie in der entsprechenden Analyse. Weitere Informationen zum Wachstum in der vollstationären Pflege, welches die folgende Analyse beeinflusste, können Sie im Jahresrückblick 2021 und dem Quartalsrückblick für das erste Quartal 2022 erhalten.

    Für die folgende Analyse wurde die Anzahl der in deutschen Landkreisen zur Verfügung stehenden vollstationären Plätze der Anzahl der Einwohner über 80 Jahren gegenübergestellt – zur allgemeinen Vergleichbarkeit beziehen sich die Angegebenen Zahlen daher auf die Anzahl der verfügbaren vollstationären Pflegeplätze je 10.000 Einwohner ab 80 Jahren, welche die Kernzielgruppe der vollstationären Pflege darstellen. Eine Übersicht über die Anzahl der verfügbaren Plätze pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren in den Kreisfreien Städten erhalten Sie in dieser Analyse.

    Segeberg ist Landkreis mit bester vollstationärer Versorgungsquote

    Alle fünf Landkreise mit der bestenVersorgungsquote liegen weit überhalb des Bundesschnitts von 1.532

    Insgesamt wurden in dieser Analyse rund 250 Landkreise (ohne Kreisfreie Städte) auf Basis der in Ihnen zur Verfügung stehenden vollstationären Pflegeplätze im Vergleich zur Anzahl der Einwohner ab 80 Jahren analysiert. Insgesamt zeigt sich, dass im Durchschnitt in deutschen Landkreisen 1.532 vollstationäre Pflegeplätze pro 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren zur Verfügung stehen. Stand 2022 stehen dabei in Segeberg|Schleswig-Holstein (2.493 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), Merzig-Wadern|Saarland (2.374 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), Goslar|Niedersachsen (2.358 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), Schaumburg|Niedersachsen (2.250 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren) und Mühldorf am Inn|Bayern (2.232 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren) die meisten Plätze je 10.000 Einwohner zur Verfügung. Dabei übersteigen diese fünf Landkreise den Deutschlandschnitt um zuweilen beinahe 1.000 Plätze. Diese Zahlen spiegeln indes nur den IST-Stand wieder. Aufgrund demographischer Veränderungen und neuer im Bau befindlicher Plätze kann sich der Pflegebedarf in den kommenden Jahren noch weiter entwickeln.

    Alle fünf Landkreise mit der schlechtesten Versorgungsquote liegen weit unterhalb des Bundesschnitts von 1.532

    Die fünf Landkreise mit der aktuell schlechtesten Versorgungsquote sind die Südwestpfalz (964 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), Spree-Neiße (942 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), die Südliche Weinstraße (917 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), der Elbe-Elster Kreis (862 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren), sowie der Landkreis Landsberg am Lech (841 vollstationäre Plätze je 10.000 Einwohnern ab 80 Jahren).

    Trotz zuweilen hohe Versorgungsquote – bis 2040 werden 400.000 zusätzliche Plätze benötigt

    Das dabei vor allem aufgrund einer immer älter werdenden Bevölkerung die Anzahl der Verfügbaren Plätze pro 10.000 Einwohner ab 80 Jahren sowohl im Landkreis mit der höchsten als auch dem Landkreis mit der niedrigsten Versorgungsquote immer weiter abnimmt, lässt sich bei einem Blick in die Historie nachweisen:

    Wenngleich auch der stetige Ausbau ambulanter Versorgungsformen berücksichtigt werden muss, zeigt sich doch ein kontinuierlicher Rückgang der Zahl verfügbarer Plätze in Pflegeheimen in Relation zur Bevölkerung und insbesondere zur Anzahl der Pflegebedürftigen, so dass bis 2040 voraussichtlich 1,32 Millionen Pflegeplätze benötigt werden, um dem entstehenden Bedarf gerecht zu werden. Dies entspricht etwa 400.000 zusätzliche Plätze im Vergleich zur aktuellen Versorgungssituation. Genauere Einblicke in die Entwicklung und aktuelle Versorgungssituation in der stationären Pflege erhalten Sie in diesem Artikel.